Handelsgesellschaften sind dazu verpflichtet einen Jahresabschluss zu erstellen, womit die doppelte Buchführung einher geht. Heutzutage ist die doppelte Buchführung die am stärksten verbreitete Methode in der Finanzbuchhaltung. Warum diese Buchführung als doppelt bezeichnet wird, lässt sich an mehreren Kriterien festmachen. Die doppelte Buchführung wird auch Doppik genannt und fügt sich wie folgt zusammen: Doppelte Buchführung in Konten. Da sich dies als etwas komplizierter herausstellen kann, lohnt es sich einen Buchhalter oder Steuerberater zur Hilfe zu ziehen.

Was die doppelte Buchführung ist, wer der Buchführungspflicht unterliegt und wie sie den passenden Buchhalter finden, erfahren Sie hier.

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Was ist doppelte Buchführung?

Hierbei handelt es sich um eine Methodik der Buchhaltung, wobei jeder Geschäftsvorfall doppelt gebucht wird. Der Geschäftsvorfall wird in gleicher Höhe auf ein Konto und ein Gegenkonto gebucht, auch Soll- und Haben-Buchung genannt.

Die doppelte Buchführung hilft buchführungspflichtigen Unternehmen beim Aufstellen der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung, somit dem Jahresabschluss.

Was ist der Jahresabschluss?

Wie funktioniert die doppelte Buchführung?

Jeder Geschäftsvorfall wird auf dem entsprechenden Konto gebucht. Der Abschluss der Kontenarten am Ende des Geschäftsjahres wird wir folgt geteilt. Es gibt zwei verschiedene Kontenarten – Bestandskonten und Erfolgskonten. Bestandskonten werden hierbei direkt über die Bilanz abgeschlossen und Erfolgskonten auf der anderen Seite in der GuV, welches auch ein Eigenkapitalkonto ist und somit auf der Passivseite abgeschlossen wird.

Was sind die Aufgaben der doppelten Buchführung?

Es gibt in der Regel 3 Aufgaben, die die doppelte Buchführung erfüllt:

  1. Kontenführung und Buchung
  2. Vermögensvergleich anhand Eröffnungs- und Schlussbilanz
  3. Unternehmenserfolg anhand Gewinn- und Verlustrechnung

Durch die Kontenführung und Buchung ist die Grundlage für die Aufstellung des Jahresabschlusses gesetzt. Es sind bei jedem Geschäftsvorfall 2 Konten betroffen – ein Konto und ein Gegenkonto. Das Buchungsprinzip, dass bei der doppelten Buchführung gebraucht wir lautet Soll und Haben.

Beim Vermögensvergleich anhand von der Eröffnungs- und Schlussbilanz wird eindeutig, dass das Ziel der doppelten Buchführung das Aufstellen der Bilanz ist. Diese ist ein wichtiger Teil des Jahresabschlusses.

Was ist die Buchführungspflicht?

Alle Anforderungen der Buchführungspflicht sind im Handelsgesetzbuch niedergeschrieben, da nicht jeder zur doppelten Buchführung verpflichtet ist. Aber wer ist überhaupt zur doppelten Buchführung verpflichtet? Es gibt 3 Hauptpunkte, die dabei beachtet werden müssen:

  1. Welche Unternehmensform/Rechtsform liegt vor?
  2. Ist ihr Unternehmen im Handelsregister eingetragen?
  3. Wie hoch ist ihr Jahresumsatz und Jahresgewinn?

Als Erstes sollte sich angeschaut werden, welche Rechtsform vorliegt. Die Buchführungspflicht gilt für Handelsgesellschaften, genauer gesagt für KG, OHG, AG, GmbH, GmbH & Co. KG. Diese müssen dementsprechend im Handelsregister eingetragen sein. Ebenfalls können sich dort auch Selbstständige eintragen lassen und müssen somit auch eine doppelte Buchführung verfolgen, obwohl sie dazu nicht verpflichtet wären. Sind sie ein Einzelunternehmen, welches mehr als 600.000 Euro Umsatz pro Jahr erzielt, muss ebenfalls der doppelten Buchführung folgen.

Daraus folgt, dass Freiberufler, Selbständige und Kleinunternehmen keine Pflicht zur doppelten Buchführung haben, solange sie die oben genannten Kriterien nicht erfüllen. Bei Einzelunternehmen oder landwirtschaftlichen Betrieben wird die Einkommensgrenze als Kriterium genommen, diese darf 600.000 Euro nicht übersteigen.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob sie der Buchführungspflicht unterliegen oder ob eine doppelte Buchführung auch ohne Pflicht Sinn für sie macht, kann Ihnen ein fachkundiger Buchhalter behilflich sein.

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Warum sich die doppelte Buchführung trotzdem lohnt?

Falls sich ihr Unternehmen in der Wachstumsphase befindet, und dementsprechend die Einkommensgrenze demnächst überschreitet, macht es Sinn zur Zukunftsorientierung eine Bilanz und GuV zu erstellen. Planen Sie demnächst einen Kredit zu beantragen, wird der Jahresabschluss als Entscheidungskriterium von Banken genutzt.

Um einen genaueren Einblick in die aktuelle Unternehmenslage zu bekommen, lohnt sich die doppelte Buchführung. Diese ist zwar sehr aufwendig, kann aber wichtige Information für ein Unternehmen analysieren und für die Zukunft bereitstellen.

Was ist eine Bilanz?

Bei der Bilanz werden Aktiva und Passiva zum Jahresabschluss gegenübergestellt und bezieht sich somit auf einen bestimmten Stichtag, den Bilanzstichtag. Der Begriff stammt von „bilancia“ ab und lässt sich als Waage übersetzen, und beschreibt, dass Aktiva und Passiva immer übereinstimmen müssen. Einfach gesagt steht die Aktiva-Seite wofür die finanziellen Mittel des Unternehmens verwendet wurden und die Passiva-Seite woher diese finanziellen Mittel kommen.

Infografik über  Bilanz, Aktiva, Passiva

Was ist die GuV?

Bei der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) werden Aufwendungen und Erträge gegenübergestellt und somit der Gewinn und der Verlust es Unternehmens ermittelt werden. Die Aufwendungen beschreiben dabei wodurch die Kosten verursacht wurden und die Erträge womit das Unternehmen Geld erzielt hat.

Die Grundlage für die GuV bilden die Aufwands- und Ertragskonten.

Aufwandskonten:

  • Personalkosten
  • Abschreibungen
  • Raum- und Mietkosten
  • Werbekosten
  • Nebenkosten

Diese Aufwendungen stehen dem Unternehmen nur kurzzeitig zur Verfügung und müssen somit regelmäßig aufgewendet werden, denn diese zur Verfügung stehen müssen, um Produkte zu fertigen oder eine Dienstleistung tätigen zu können.

Ertragskonten:

  • Umsatzerlöse
  • Mieteinnahmen
  • Werbeinnahmen

Die Erträge gehören dem Unternehmen und werden verwendet, um das Fremdkapital zurück zu zahlen.

Inforgrafik über Gewinn- und Verlustrechnung

Wie unterscheiden sich die GuV und die Bilanz?

Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Sichtweise, da die Bilanz eine Momentaufnahme sieht, den Bilanzstichtag, und sich die GuV im Gegensatz auf einen längeren Zeitraum, die Rechnungsperiode, bezieht. Die Bilanz bezieht sich hauptsächlich auf die Bestände, das Inventar. Die GuV bezieht sich wiederum auf die Erfolge des Unternehmens.

Die Rolle der Konten

Die Konten bilden die Grundlage der doppelten Buchführung und unterscheiden sich in 2 Arten, Konto und Gegenkonto. Wegen dieser zwei Konten heißt es auch doppelte Buchführung, da die gleichen Geschäftsvorfälle auf zwei verschiedene Konten gebucht werden müssen. Dieser Geschäftsvorfall wird dann einmal im Soll und einmal im Haben gebucht in jedem Konto gebucht. Bei Buchungen der Konten wird die Kontenart und die Zahlungsrichtung betrachtet.

Infografik über Kontenarten

Die Bestandskonten werden aus der Eröffnungsbilanz am Anfang des Jahres ermittelt. Und teilen sich in Aktiv- und Passivkonten auf, die dann entweder im Soll oder im Haben gebucht werden. Die Erfolgskonten werden in Aufwandskonten und Ertragskonten geteilt. 

Was sind Aktivkonten?

Bei Aktivkonten handelt es sich um Bestandskonten, die bestimmte Posten beinhalten, wie Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Rechnungsabgrenzungsposten, aktive latente Steuern. Am wichtigsten jedoch sind das Anlage- und Umlaufvermögen. Dazu gehören Grundstücke, Gebäude, Finanzanlagen, Bankkonto, Vorräte und Forderungen.

Was sind Passivkonten?

In den Passivkonten sind folgende Posten enthalten:

  • Eigenkapital
  • Fremdkapital
  • Rückstellungen
  • Verbindlichkeiten
  • Rechnungsabgrenzungsposten

Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (§ 239 HGB)

Alle Aufzeichnungen müssen vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet sein, um den Mindestanforderungen zu entsprechen.

Falls Sie sich unsicher sind ob sie buchführungspflichtig sind, oder Hilfe beim Jahresabschluss brauchen, finden Sie hier bei Ageras den richtigen Steuerberater.

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