Sie brauchen Unterstützung für Ihre Buchhaltung? Wir erklären die Unterschiede zwischen Buchhalter, Finanzbuchhalter und Bilanzbuchhalter und helfen Ihnen, den richtigen Berater zu finden.

Es ist nicht immer leicht, bei ähnlichen oder verwandten Berufen den Durchblick zu behalten – insbesondere, wenn man selber nicht in dem Bereich tätig ist. Sucht man Hilfe bei der Buchhaltung, kann es einen schon recht schnell überfordern, den richtigen Berater für die gewünschten Aufgaben zu finden, denn es gibt viele Spezialisierungen und Weiterbildungen in dem Feld.

Das fängt schon mit der Unterscheidung zwischen einem Buchhalter, einem Finanzbuchhalter und dem Bilanzbuchhalter an.

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Dabei möchten wir Ihnen Klarheit verschaffen und stellen Ihnen hier die verschiedenen Schwerpunkte der drei Berufe vor und welche Ausbildungen und Aufgabenbereiche ihnen jeweils zugrunde liegen.

So können Sie entscheiden, was für eine Art von Berater für Sie die richtige ist und können bei Ageras den passenden Buchhalter für Ihre Belange finden.

Den richtigen Buchhalter finden

Buchhalter

Die Aufgabe der Buchhaltung ist die Dokumentation aller sogenannten Geschäftsvorfälle. Das sind Vorgänge die das Vermögen des Unternehmens betreffen, also alle Rechnungseingänge und -ausgänge. Ein Beispiel hierfür wären Lohnzahlungen. Buchhalter gewährleisten die reibungslose Organisation des Finanz- und Rechnungswesen, denn laut dem Handelsrecht (§ 238 HGB) besteht eine sogenannte Buchführungspflicht. Die Geschäftsfälle werden nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) und handelsrechtlichen Vorschriften bearbeitet.

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Was beinhaltet die Ausbildung zum Buchhalter?

Die Ausbildung zum Buchhalter unterliegt keiner gesetzlichen Regelung und auch die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Somit kann man auf unterschiedlichen Wegen “Buchhalter” werden. Am Häufigsten ist jedoch eine kaufmännische Ausbildung mit einer IHK-Prüfung z. B. als Einzelhandels- oder Bürokaufmann abzuschließen, doch auch Quereinsteiger mit kaufmännischem Wissen können relevante Kenntnisse bei einer Umschulung erwerben und so in den Bereich einsteigen. Streng genommen, kann sich also jeder Buchhalter nennen. Deswegen ist es wichtig, bei Ihrer Suche auf die Berufserfahrung des Beraters zu achten. Man kann jedoch ein Zertifikat als “geprüfter Buchhalter” durch eine Prüfung bei der IHK erwerben. Um hierfür zugelassen zu werden, muss die Person eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • eine abgeschlossene Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich mit mindestens 2 Jahren Berufspraxis
  • mindestens 5 Jahre Berufserfahrung in der Buchhaltung

Welche Aufgaben übernimmt der Buchhalter?

Die Buchhaltung umfasst, je nach Unternehmensgröße, folgende Aufgabenbereiche:

  • Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung – Dieser Bereich kümmert sich um die Abwicklung aller eingehenden und ausgehenden Rechnungen. Debitorenbuchhaltung betrifft die Geschäfte des Kunden, während Kreditorenbuchhaltung sich mit den Lieferanten beschäftigt.
  • Lohn- und Gehaltsbuchhaltung – Dieser Bereich verbucht alle Einkommenszahlungen an Mitarbeiter und berechnet die dazugehörigen Sozialleistungen wie Renten- und Krankenversicherungsbeiträge sowie die Zahlungen an die Arbeitslosenversicherung.
  • Anlagenbuchhaltung – Dieser Bereich verwaltet Güter, also die Maschinen oder Immobilien des Unternehmens.
  • Finanzbuchhaltung – Dieser Bereich dokumentiert alle finanziellen Transaktionen und ist für die externe Rechnungslegung und -prüfung verantwortlich. Zudem gehört meistens das Mahnwesen zu dieser Abteilung.

Ein Buchhalter kann sich also durchaus in einzelnen Bereichen spezialisieren, insbesondere auch durch spezifische Weiterbildungen. Eine solche Weiterbildung macht dabei den Unterschied zwischen Buchhalter und Finanzbuchhalter aus.

Was kostet die Buchhaltung beim Steuerberater?

Finanzbuchhalter

Als Finanzbuchhalter ist man Teil des betrieblichen Rechnungswesens eines Unternehmens. Der Fokus liegt hierbei auf dem externen Rechnungswesen. Die Aufgaben der Finanzbuchhaltung erstrecken sich von Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung über vorbereitende Abschlussarbeiten, wie Monats-, Quartals- oder Jahresabschlüsse, bis hin zur Vorbereitung strategischer Fragen die das Finanzmanagement betreffen. Der Finanzbuchhalter ist nicht selten der erste Ansprechpartner des Geschäftsführers, wenn es um die Steuerung und Planung von Betriebsprozessen geht.

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Was beinhaltet die Ausbildung zum Finanzbuchhalter?

Finanzbuchhalter ist eine kaufmännische Weiterbildung, deren Prüfung durch die Handwerkskammern geregelt ist. Die Zugangsvoraussetzungen, Dauer sowie Inhalte der Weiterbildung können je nach Kammer unterschiedlich ausfallen, da diese intern und selbständig festgelegt werden. Grundvoraussetzung ist jedoch, wie bei der Prüfung zum “geprüften Buchhalter”, eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung sowie mindestens 1 Jahr Berufserfahrung. Ist dies nicht gegeben, kann die Zulassung auch nach einer mindestens fünfjährige Berufserfahrung im Bereich des Finanz- und Rechnungswesens erwirkt werden. Die meisten Kammern stellen nach erfolgreicher Prüfung ein Zertifikat mit den jeweiligen Weiterbildungsinhalten aus.

Welche Aufgaben übernimmt der Finanzbuchhalter?

Generell gesehen, übernehmen Finanzbuchhalter Aufgaben in den Bereichen Buchhaltung und Rechnungswesen. Dazu gehört die Buchhaltung und -führung, Umgang mit steuerlichen Fragen und die Mitarbeit im Finanzmanagement. Zu den detaillierteren Aufgaben muss der Finanzbuchhalter Bilanzen und Abschlüsse für unterschiedliche Rechnungsperioden erstellen, Werte wie Gewerbesteuerschuld und -zahlungshöhe einschätzen und Unternehmensgewinne und -verluste errechnen. Außerdem müssen sie Eingangs- und Ausgangsrechnungen verbuchen sowie auf sachliche und inhaltliche Richtigkeit prüfen, Konten verwalten, Zahlungsverkehr des Unternehmens abwickeln, Löhne verbuchen, Zahlen für die Controller aufbereiten sowie Finanzierungsarten einschätzen.

Im Unterschied zum Buchhalter spezialisieren sich Finanzbuchhalter im Finanzbereich, wodurch sie auch eng mit dem Finanzmanagement zusammenarbeitet.

Bilanzbuchhalter

Der Unterschied vom Finanzbuchhalter und einem Bilanzbuchhalter liegt in den Aufgabengebieten. Während der Finanzbuchhalter nur auf einen Teil des gesamten betrieblichen Rechnungswesens eines Unternehmens spezialisiert ist, sind die Aufgabengebiete eines Bilanzbuchhalters weiter gestreut, wobei dies auch von der Unternehmensgröße abhängt. Da Bilanzbuchhalter den Überblick über die finanzielle Situation eines Unternehmens haben und somit genauestens über die Liquidität und die Rentabilität Bescheid wissen, sind sie oftmals als Leiter des Rechnungswesens direkt dem Geschäftsführer unterstellt.

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Was beinhaltet die Ausbildung zum Bilanzbuchhalter?

Die Ausbildung zum Bilanzbuchhalter ist wie die zum Finanzbuchhalter eine Weiterbildung, die auf bereits vorhandenen beruflichen Kenntnissen aufbaut. Im Gegensatz zum Finanzbuchhalter und zum geprüften Buchhalter ist die Prüfung bundeseinheitlich geregelt und die anschließende Berufsbezeichnung mit dem Begriff “Geprüfter Bilanzbuchhalter” geschützt. Dementsprechend gelten auch strengere Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung und eins der folgenden Kriterien muss erfüllt sein:

  • eine mindestens dreijährige abgeschlossene kaufmännische Lehre und zusätzlich 3 Jahre Berufserfahrung im betrieblichen Rechnungswesen
  • ein erfolgreich beendetes Studium der Betriebswirtschaft oder Wirtschaftswissenschaften sowie 2 Jahre Berufspraxis
  • mindestens 6 Jahre Berufserfahrung im Rechnungswesen

Mit der Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter und sieben Jahren Berufserfahrung erfüllt man zudem die Voraussetzung zur Teilnahme an der Steuerberaterprüfung und einer anschließenden Tätigkeit als Steuerberater.

Welche Aufgaben übernimmt der Bilanzbuchhalter?

Das Tätigkeitsfeld ist vor allem von der Größe, Branche und der Organisation des Unternehmens abhängig. So können Bilanzbuchhalter Spezialisten in einem abgesteckten Teilbereich sein, Generalisten oder sogar Manager an der Spitze sein. Generell, haben Bilanzbuchhalter weitaus mehr Verantwortung als andere Buchhalter. Zu ihren Aufgaben im Alltag kann Folgendes gehören: das betriebliche Rechnungswesen überwachen, Einnahmen und Ausgaben prüfen und verbuchen, Bilanzen und Abschlüsse erstellen, steuerliche Fragen klären, Kostenarten kalkulieren, Budgets planen und strategische Planungen vorbereiten. Darüber hinaus können auch die Mitarbeiterführung sowie Organisation und Durchführung der betrieblichen Ausbildung zu ihren Aufgaben gehören.

 

Buchhalter, Finanzbuchhalter & Bilanzbuchhalter im Vergleich

Generell können sich die Tätigkeiten und Zuständigkeiten von Buchhaltern, Finanzbuchhaltern und Bilanzbuchhaltern überschneiden. Je nach Größe des Unternehmens arbeiten sie als Generalisten oder als Spezialisten. Buchhalter können sich für verschiedenen Weiterbildungen entscheiden. Finanzbuchhalter oder Bilanzbuchhalter sind hierbei zwei der beliebtesten Optionen. Während Finanzbuchhalter sich auf das Aufgabenfeld des externen Rechnungswesens fokussieren, kann das Einsatzfeld des Bilanzbuchhalters wieder breiter aufgestellt sein. Zusätzlich ist es nicht unüblich für einen Bilanzbuchhalter, auch Managementaufgaben zu übernehmen. Dementsprechend ist die Prüfung zum Bilanzbuchhalter einiges umfangreicher, das Gehalt jedoch auch um einiges höher. Die folgenden Übersichten geben noch einmal einen Überblick über die Differenzen der Gehälter und den Kernkompetenzen:

Gehälter von Buchhaltern, Finanzbuchhaltern & Bilanzbuchhaltern

 

Buchhalter

Finanzbuchhalter

Bilanzbuchhalter

Gehalt mit bis zu 5 Jahren Berufserfahrung* 

3.400 € brutto monatlich

4.100 € brutto monatlich

4.350 € brutto monatlich

Gehalt nach 5 Jahren Berufserfahrung*

4.100 € brutto monatlich

4.700 € brutto monatlich

4.980 € brutto monatlich

* Hier bei handelt es sich um Mittelwerte ohne Gewähr.

Je nach persönlicher Qualifikation, Region und Unternehmensgröße sind Abweichungen nach oben und unten möglich.

Kernkompetenzen

Buchhalter

  • Bilanzierung
  • Buchführung
  • Buchhaltung
  • Handelsrecht
  • Jahresabschluss
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Steuerrecht
  • Zahlungsverkehr


Finanzbuchhalter

  • Buchführung
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Bilanzierung
  • Betriebliches Steuerrecht
  • Grundwissen Recht und Finanzen
  • EDV-Finanzbuchhaltung

Bilanzbuchhalter

  • Betriebswirtschaftslehre
  • Volkswirtschaftslehre
  • Grundlagen der Buchführung
  • Finanzwirtschaftliches Management
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Handelsrechtlicher Jahresabschluss
  • Zwischenabschluss
  • Abschluss nach internationalen Standards
  • Buchhaltungsorganisation
  • Rechnungslegung
  • Berichterstattung
  • Handelsbilanz
  • Steuerbilanz

Was Sie für einen Buchhalter bezahlen müssen, wird in der Gebührentabelle selbständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter des b.h.h. (Bundesverband selbständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter) empfohlen. Bei Ageras können Sie sich bis zu 3 kostenlose und unverbindliche Angebote in Ihrer Region einholen und kriegen so einen schnellen Überblick über die genauen Kosten für einen passenden Buchhalter

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